BASIC

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BASIC ist eine Programmiersprache, die speziell Anfängern das Programmieren erleichtern soll. Sie wurde in den Jahren 1963–1965 am Dartmouth College in Hannover (USA) als Sprache zum Erlernen des Programmierens entwickelt. BASIC verbreitete sich schnell und gehörte in den 1970er- und 1980er-Jahren zu den populärsten Programmiersprachen auf kleinen Rechnern. Nach den Universitäten setzten in großem Umfang Schulen BASIC ein, aber auch viele kommerzielle Programme wurden in BASIC geschrieben. Bei den meisten Heimcomputern war in dieser Zeit BASIC im ROM eingebaut. Man konnte damit nach dem Einschalten des Computers sofort in BASIC programmieren oder ein BASIC-Programm aufrufen. Der Erfolg von BASIC gründete sich auf die einfache Erlernbarkeit: der Sprachumfang beschränkte sich auf das Nötigste, die Schlüsselbefehle orientierten sich am normalen Sprachgebrauch, die Syntax war einfach gehalten und tolerant (z.B. mussten Variablen nicht im Voraus definiert werden; das erstmalige Auftauchen einer Variablen genügte zur Definition, und je nach Zusammenhang wurde automatisch der Anfangswert 0 bzw. ein Leer-String zugewiesen); den geringen Aufwand zur Programmentwicklung: BASIC-Programme wurden mit einem Interpreter übersetzt; diese Methode ist viel schneller als die Übersetzung (Kompilierung) mit einem Compiler; die Allgemeinheit, d.h. die Möglichkeit, verschiedenste Programmieraufgaben zu lösen.

Die Nachteile von BASIC lagen hauptsächlich darin, dass die damit erstellten Programme wenig strukturiert und unübersichtlich ausfielen (Spaghetticode), was schon bei kleineren Programmiervorhaben zu erheblichen Problemen führen konnte. So fehlten heute unabdingbare Sprachelemente wie vom Anwender definierte Prozeduren bzw. Funktionen und verschiedene Schleifen. Um bestimmte Programmierprobleme zu lösen, musste recht umständlich und trickreich verfahren werden, z.B. musste man mit verschachtelten Sprüngen arbeiten. Für einen Außenstehenden waren die Programme dadurch schwer nachzuvollziehen, auch konnten sich größere Fehler einschleichen, ohne dass es eine Chance gab, sie schnell zu entdecken. Manche Nachteile in der Praxis brachte das Fehlen von verschiedenen Datenstrukturen. Ein weiteres Manko von BASIC bestand darin, dass BASIC-Programme relativ langsam ausgeführt werden.

Wie ein BASIC-Programm aufgebaut war, soll das nachfolgende Beispiel verdeutlichen. Es berechnet alle Primzahlen bis zur eingegebenen Zahl n. Die Funktion »int« in der Zeile mit der Nummer 100 liefert die größte ganze Zahl, die kleiner oder gleich dem Argument in der Klammer ist, z.B. int (6,3) = 6, int (–6,3) = –7.

Seit den 1980er-Jahren nahm die Bedeutung von BASIC allmählich ab. Moderne Programmiersprachen wie Pascal traten an seine Stelle. Deshalb wurde BASIC Ende der 1980er-Jahre grundlegend erneuert. Das neue BASIC, oft New BASIC genannt, übernahm viele Elemente aus Pascal und Comal. Es verfügte nun über praktisch alle Elemente zur strukturierten Programmierung, wie alle gängigen Schleifentypen, Prozeduren, Funktionen, Blöcke. Dabei blieben die Merkmale der Einfachheit und leichten Erlernbarkeit der Sprache weitgehend erhalten. Die Erneuerung brachte BASIC noch einmal einen gewissen Erfolg, konnte jedoch keinen neuen Maßstab mehr für eine Lehrsprache setzen. So wurde BASIC z.T. durch Pascal und andere moderne Sprachen abgelöst. Mehrere Anbieter entwickelten moderne BASIC-Varianten, z. B. Borland mit Turbo BASIC und Microsoft mit Quick BASIC. Eine Renaissance erlebte BASIC in Form von Microsofts Entwicklung VisualBASIC, der Programmiersprache für Windows. VisualBASIC hat mit dem alten BASIC aber nur noch wenig gemein. Mit VBScript bietet Microsoft eine Variante für das Internet und mit VBA (VisualBASIC für Anwendungen) eine für Microsoft Office-Programme an. Aufgrund der Marktstellung der Microsoft-Produkte werden diese BASIC-Ableger in bedeutendem Maß eingesetzt.