BIOS

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"Award"-BIOS-Chip von 1998

Das BIOS ("Basic Input Output System") ist die Sammlung von Software-Routinen und Daten, die die grundlegende Hardwarefunktionen des Computers oder auch einer einzelnen Komponente steuern bzw. beschreiben. Sie sind dauerhaft in einem Chip-Baustein (früher: ROM, heute meist EEPROM) gespeichert. Einige dieser Routinen werden bei jedem Start des Computers automatisch ausgeführt, andere, v.a. solche für die Eingaben und Ausgaben, stehen im Betrieb ständig zur Verfügung und werden teilweise vom Betriebssystem benutzt.

Nach dem Einschalten des Computers leitet das BIOS zunächst einen Hardware-Selbsttest (POST) ein, in dessen Verlauf festgestellt wird, ob alle wichtigen Komponenten funktionsfähig sind. Im Falle eines Fehlers gibt das BIOS mehrere kurze Pieptöne (Beep Code) aus und bricht den Selbsttest mit einer zusätzlichen Fehlermeldung, wenn möglich, ab. Ein einzelnes Piepen signalisiert für gewöhnlich, dass der Selbsttest erfolgreich war. Anschließend werden die Daten des BIOS-Setups (s.u.) eingelesen und mit den Daten der vorgefundenen Hardware verglichen. Neu hinzugekommene Steckkarten und Geräte werden dabei automatisch berücksichtigt, sofern sie das Plug-and-Play-Verfahren unterstützen. Im Anschluss daran spricht das BIOS die Laufwerke an und liest dabei den Boot-Sektor ein. Dieser Sektor informiert über die Merkmale der Festplatte(n) und das Dateisystem, außerdem leitet er durch den Bootstrap Loader das Laden des Betriebssystems ein.

Ist das Betriebssystem aktiv, nutzt es die Routinen des BIOS v. a. für die Datenübertragung zu und von Laufwerken, bzw. anderen Geräten. Ältere Betriebssysteme verwenden BIOS-Routinen auch für Tastatureingaben und Druckerausgaben; neuere Betriebssysteme setzen hier meist eigene Routinen ein.

Zum BIOS gehört das BIOS-Setup. In ihm sind alle grundlegenden Hardware-Konfigurationen gespeichert, etwa für Prozessor, Arbeitsspeicher, Laufwerke, Schnittstellen, Energieverwaltung und Plug-and-Play. Diese Daten werden in einem batteriegepufferten CMOS-RAM gespeichert; das BIOS-Setup heißt daher auch CMOS-Setup.

Benutzer können die BIOS-Einstellungen ändern, wenn sie beim Start des Computers das BIOS-Setup (siehe auch BIOS-Zugriff) aufrufen. In der Regel wird auf dem Bildschirm angezeigt, welche Taste oder Tastenkombination dazu gedrückt werden muss. Veränderungen an den grundlegenden Einstellungen des BIOS-Setups erfordern ausreichende Fachkenntnis, weil fehlerhafte Einstellungen den Betrieb des Computers beeinträchtigen oder sogar verhindern können. Über das BIOS-Setup lässt sich meist auch ein Passwort vergeben; der Computer lässt sich dann nur starten, wenn das Passwort korrekt eingegeben wurde.

Während sich das BIOS früher in einem unveränderlichen ROM-Speicher befand, ist es heute meist in einem Flash Memory gespeichert (Flash-BIOS). Dies ermöglicht einen Austausch des BIOS-Inhalts, ohne den Speicherbaustein ausbauen zu müssen.

Zu den Komponenten, die über ein eigenes BIOS verfügen, gehört der SCSI-Host-Adapter. Über dessen BIOS lassen sich die Eigenschaften von SCSI-Komponenten einstellen, etwa die Boot-Fähigkeit von SCSI-Festplatten.

Weiterführende externe Links

Die Einstellungsmöglichkeiten verschiedener BIOS-Varianten findet man z.B. unter der folgenden Adresse:

www.bios-kompendium.de

BIOS-Updates findet man auf den Seiten der Hersteller, etwa:

oder auf den Supportseiten des jeweiligen Mainboardherstellers, wobei diese Möglichkeit die einfachere Variante darstellt, da die benötigte BIOS-Version einfacher zu finden ist.