P2P

aus WB Wiki; freien Wissensdatenbank rund ums Thema Computer
(Weitergeleitet von Peer-to-Peer)
Wechseln zu: Navigation, Suche

P2P, ein Kunstwort für Peer-to-Peer, bedeutet soviel wie "Gleichgesinnter-zu-Gleichgesinnter" und ist eine Netzwerkstruktur.

Anders als bei dem Client-Server Prinzip stellt jeder Teilnehmer Dienste zur Verfügung, und nutzt auch Dienste anderer Teilnehmer. Er ist also Server und Client auf einmal: Er ist ein Servent.


Der Vorteil der P2P Struktur ist, dass keine zentralen Server benötigt werden. Vor allem bei größeren Datentransfers sind solche Server sonst sehr teuer. Mit P2P-Protokollen wie BitTorrent findet der Transfer dann direkt zwischen den Nutzern statt. Niemand muss das System alleine verwalten, da es sich aus allen Peers ergibt. Es ist somit dezentral, ausfallsicherer und kann auch kaum global gesperrt werden.

Der größte Nachteil ist, dass es durch das Fehlen einer zentralen Einheit kaum Kontrolle/Moderation gibt und man den Peers nicht trauen kann. Sollte sich ein bösartiger Peer finden, so kann man nicht viel gegen ihn unternehmen, außer ihn lokal zu ignorieren. Die Server sind meist auch nicht professionell, sondern anfängerhaft, es ist somit kein Ersatz für das Web mit seinem Client-Server Prinzip.


Die Peer-to-Peer Struktur wird auf verschiedenen Gebieten angewendet:

  • Spiele in einer LAN (allerdings nicht die Mehrheit). Es gibt keinen Server, jeder Servent sendet seine Lage und Geschehnisse an alle Rechner im Netzwerk. Unnötiger Traffic, Komplikation und Belastung des Rechners, auf dem Server läuft, werden vermieden. (z.B. BZFlag)
  • Firmennetzwerk. Man spart sich den Server.
  • LAN-Chats. Sobald der erste Servent geöffnet wird, ist das Chatnetzwerk eröffnet. Solange mindestens einer offen bleibt, können sich Nutzer sogar offline-Nachrichten senden. (z.B. AChat)
  • Filesharing/Fileswapping. Wenn Nutzer Dateien untereinander übertragen wollen, ist es unnötig und wenig sinnvoll, die Dateien erst auf einen Server zu kopieren und von dort herunterzuladen. Stattdessen kann der Transfer direkt zwischen den Clients erfolgen, so ist die Bibiliothek meist auch größer, da jeder Servent seine lokale Sammlung einfach freigibt; das umständliche Hochladen auf Server und begrenzter Speicher / Belastbarkeit / Kosten führen meist dazu, dass der Umfang hier kleiner bleibt. In LAN aber auch Internet sind Fileswapping Programme populär (z.B. Gnutella, WASTE)


Beim Herunterladen von Musikdateien schadet das fehlende Vertrauen zu den Peers kaum. Hat man sich einen Fake eingefangen, so kann man ihn löschen und eine neue Version herunterladen. Zusätzlich kann man in der Metadata einen negativen Kommentar schreiben, welcher sich von nun an auch dezentral verbreitet. Die große, wenn auch chaotische Bibliothek an Daten ist hier großer Vorteil.

Beim Verteilen von Anwendungen wie Linux-Distributionen schadet allerdings das fehlende Vertrauen. Man will eine authorisierte und geordnete Übersicht. Daher verwendet man hier einen Hybrid aus Client-Server und Peer-to-Peer: BitTorrent. Der Inhalt wird zentral von den Administratoren geregelt, der Transfer findet zwischen den Peers statt.

Siehe auch P2P-Netzwerke.