Video on Demand
Netzwerk / Internet
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Bereich: | Software |
Kategorie: | System |
Gruppe: | Netzwerk / Internet |
Video-on-Demand gilt schon lange als eine der wichtigsten Anwendungen für schnelle Datennetze - und findet sich dennoch nur selten. CHIP Online verrät Ihnen, wie die wenigen verfügbaren Angebote funktionieren.
So geht's: Video on Demand aus Nutzersicht
Die vorhandenen Angebote funktionieren mehr oder weniger nach dem gleichen Prinzip. Und sie haben alle einen Vorteil gemeinsam: Sie bringen die Videothek nach Hause.
Videothek: Filme gibt's zu einem festen Preis für 24 Stunden. Sie müssen nur hinterher nicht zurückspulen.
Eigentlich ist es ganz einfach: Sie suchen sich einen Film aus, bezahlen ihn und schauen ihn sich an – fast wie im Kino oder in der Videothek. Ähnlich wie in einer Videothek stehen Ihnen die Filme 24 Stunden lang zur Verfügung. Es ist völlig egal, wie oft Sie sie anschauen.
Dazu bekommen Sie einen Lizenz-Schlüssel, der nach Ablauf der Leihfrist verfällt. Wenn Sie einen Film danach noch einmal anschauen wollen, benötigen Sie lediglich einen neuen Lizenz-Schlüssel – den Film haben Sie ja noch auf der Festplatte.
Leider nicht kostenlos:
Für die Bezahlung gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Einige Anbieter rechnen über die Telefonrechnung ab, andere stellen spezielle Verfahren zur Verfügung. Arcor bespielsweise bietet eine Kleingeldbörse an. Per Bankeinzug wird ein bestimmter Betrag (maximal 30 Euro pro Buchung) eingezogen, der dann für den Kauf der Filme zur Verfügung steht.
Alles im Windows-Media-Format:
Fast alle Anbieter setzten mittlerweile auf das "Windows Media Video"-Format von Microsoft, vor allem wegen des integrierten Digital Rights Managements. In welcher Qualität die Filme übertragen werden, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Wer nicht stundenlang warten will, bis ein Film vollständig heruntergeladen wurde, benötigt auf jeden Fall einen DSL-Anschluss.
Das brauchen Sie: Systemvoraussetzungen
Für Video on Demand ist kein high-end-PC notwendig. Ein paar Dinge sollten Sie aber schon beachten.
Auf den Prozessor Ihres Video-PCs kommt es kaum an - wenn Sie zu Hause nicht gerade einen alten 486er hüten, sollte es keine Probleme geben. Auch der Arbeitsspeicher wird bei den meisten PCs ausreichen. 64 MByte sollten es sein, 128 MByte schaden natürlich auch nicht.
An die Grafik- und die Soundkarte werden ebenfalls keine besonderen Ansprüche gestellt. Was Sie auf jeden Fall brauchen, ist ausreichend Platz auf der Festplatte. 1 GByte sollte Sie pro Film auf jeden Fall freihalten.
Drahtlos: Funkübertragungs-Systeme bringen Bild und Ton sogar in andere Zimmer im ganzen Haus.
Filme am Fernseher gucken:
Wenn Sie sich die Filme nicht auf dem PC-Monitor, sondern auf Ihrem Fernseher ansehen wollen, benötigen Sie eine Grafikkarte mit TV-Ausgang oder einen Konverter (ab zirka 100 Euro im Fachhandel). Falls Fernseher und PC in getrennten Räumen stehen, können Bild und Ton per Funk-Übertragung auf den Fernseher gebracht werden.
Geräte dafür kosten kaum mehr als 70 Euro - zumindest, wenn man sie einmal als Angebot im Supermarkt entdeckt. Einige Geräte übertragen sogar die Infrarot-Signale üblicher Fernbedienungen.
Die erreichbare optische Auflösung hängt von der Qualität des Fernsehers und dessen Bildschirm-Diagonale ab. Das Bild ist aber meistens nicht so gut, wie Sie es vom TV-Bild gewohnt sind. Um wirklich ein Vollbild zu bekommen, ist oft Zusatz-Software nötig - sonst ziert ein schwarzer "Trauerrand" Ihr PC-Bild am Fernseher.
Ohne Windows Media Player geht's nicht:
Die meisten Anbieter setzen die Installation des Windows Media Players ab Version 7.1 voraus. Wird ein besonderer Codec benötigt, lädt ihn der Media Player automatisch nach. Das Microsoft-Format ist das einzige, das eine ausgeklügelte Lizenz-Verwaltung ermöglicht. Einige Anbieter setzen nach und nach auf das "Windows Media 9"-Format, das eine bessere Qualität bietet als seine Vorgänger.
DSL sollte es schon sein:
Damit Video on Demand richtig Spass macht, sollten Sie auf jeden Fall über einen DSL-Anschluss verfügen. Natürlich ist es theoretisch möglich, sich Filme auch mit einem Analog- oder ISDN-Anschluss herunterzuladen – aber dann sollten Sie lieber in die nächste Videothek gehen.
Wie lange ein Download dauert, hängt natürlich immer von der tatsächlich zur Verfügung stehenden Bandbreite und der Qualität des Videos ab - mit DSL können Sie den Film fast immer schon während des Herunterladens genießen.
Video on Demand: Technik und Hintergründe:
Digital Rights Management: Kopieren unmöglich?
24 Stunden soll sich der Nutzer einen heruntergeladenen Film anschauen können, dann läuft die Lizenz aus. Möglich wird das durch eine Erweiterung von Microsofts Windows Media.
Lizenz-Verwaltung:
Auf Microsoft.com gibt es unzählige Infos zum Thema Digital Rights Management.
Alle Video-on-Demand-Anbieter, die ganze Kinofilme online anbieten, setzen auf das Windows Media Format - meist mit einer Bitrate von 500 KBit pro Sekunde. Von der Qualität her entspricht das in etwa VHS-Niveau.
Verschlüsselte Daten auf der Festplatte:
Die Filme werden grundsätzlich verschlüsselt übertragen. Zum Abspielen des Films benötigt der Nutzer einen so genannten "digitalen Schlüssel", den er für das erste Abspielen des Films erhält. Im Schlüssel werden die Lizenzdaten vermerkt. Bei jedem Abspielen eines Films prüft der Windows Media Player, ob eine Lizenz für den jeweiligen Film vorliegt und wenn ja, ob der Schlüssel noch gültig ist. Ein Ändern der Systemzeit nützt da gar nichts.
Hackerangriffe zwecklos:
Ende 2001 gab es einen Hack auf Microsofts Digital Rights Management. Das darauf folgende Online-Update von Microsoft hat zusätzliche Sicherheitsstufen eingebaut. Seitdem hat es keinen weiteren Hack mehr gegeben.
Das ist auch der Grund, warum die Anbieter auf Microsoft setzen: Den Player hat ohnehin fast jeder auf seinem Rechner, das Format gilt als sicher. Dass die Qualität nicht mit MPEG oder DivX mithalten kann, stört die Video-on-Demand-Branche wenig.