Windows

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Allgemeines

Windows ist das Betriebssystem der Firma Microsoft für PCs. Windows zeichnet sich durch eine grafische Benutzeroberfläche mit Fenstern und Maus aus, wie dies bei den Betriebssystemen von Apple schon zuvor der Fall war. Weitere wichtige Elemente sind der Desktop, Icons (Symbole), Menüs und Dialogfelder.

Unter Windows lassen sich mehrere Anwendung]en parallel öffnen und bearbeiten (kooperatives bzw. präemptives Multitasking). Dabei ist immer ein Prozess aktiv und läuft im Vordergrund ab, die anderen laufen im Hintergrund. Ferner lassen sich Daten leicht zwischen unterschiedlichen Programmen austauschen (DDE bzw. OLE). Außerdem sorgt Windows für eine weitgehende Bedienungsähnlichkeit (Look and Feel) aller Programme, die unter diesem Betriebssystem laufen. Aktionen werden durch Kommandos, die aus Pull-down-Menüs ausgewählt werden, durch Anklicken mit einer Maustaste gestartet.

Die Drag-and-Drop-Technik (Ziehen und Ablegen) macht es u. a. möglich, ein Programm zu starten, indem man ein Dateisymbol auf das Symbol des Anwendungsprogramms zieht. Ebenso kann man eine Datei durch Ziehen auf das Druckersymbol drucken. Mithilfe der Zwischenablage können beliebige Inhalte (Text, Tabellen, Grafiken, …) aus einem Dokument in andere Dateien, auch anderer Anwendungsprogramme, übertragen werden. Daneben bietet Windows eine Reihe von Zubehör wie etwa Rechner, Notizblock, Kalender, Uhr usw.


Geschichte

Windows wurde in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre entwickelt. Die ersten Versionen waren keine eigenen Betriebssysteme, sondern stellten nur eine Benutzeroberfläche für MS-DOS dar. Bis Ende der 1980er-Jahre gab es nur relativ wenige Windows-Anwendungen. Aus dem in diesen Windows-Versionen bereits vorhandenen Programmmanager oder dem Dateimanager heraus konnten DOS-Programme in einem Extrafenster aufgerufen werden.

Die erste Version, Windows 1.0, erschien 1985, sie war für den 8086-Prozessor konzipiert. Im Jahr 1988 folgte Windows 2.0 mit einigen Neuerungen, darunter überlappende Fenster. Die wenig später folgende Version 2.1 kam in zwei Ausgaben auf den Markt, die als Windows/286 und Windows/386 bezeichnet wurden und speziell auf den 80286-Prozessor sowie den 80386-Prozessor von Intel abgestimmt waren. All diese Windows-Ausgaben waren noch wenig erfolgreich. Den entscheidenden Durchbruch brachte Windows 3.0 im Jahr 1990. Ein wesentlicher Grund für diesen Erfolg war, dass die von Microsoft und anderen Software-Firmen angebotenen Windows-Anwendungsprogramme inzwischen sehr leistungsfähig und benutzerfreundlich geworden waren – allen voran Microsofts Word für Windows (Winword). Zudem zeichnete sich das neue Windows durch größere Schnelligkeit und höhere Stabilität aus. Aber auch diese Windows-Version war nach wie vor ein Aufsatz auf DOS.

Zwei Jahre später erschien die noch schnellere und noch stabilere Version 3.1, die den Erfolg ihres Vorgängers übertraf. Wichtigste Änderung war die Einführung von OLE, eine neue Technik zum Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen Anwendungen: Dokumente oder Objekte des einen Programms (z. B. Grafiken), des OLE-Servers, konnten nun auf einfache Weise in ein Dokument eines anderen Programms (des OLE-Clients) eingebettet werden; Änderungen des Originals wurden automatisch an das Client-Dokument »weitergereicht«; ein Doppelklick auf das Objekt im Client-Dokument startete das Originalprogramm. Außerdem wurden in Windows 3.1 einige Multimediaerweiterungen sowie die Seitenbeschreibungssprache TrueType mit den entsprechenden Schriften eingeführt.

Im gleichen Jahr brachte Microsoft auch Windows for Workgroups (Windows 3.11) heraus, mit dem sich ein lokales Peer-to-Peer-Netzwerk aufbauen ließ.

Mit Windows NT (die Versionsnummer der ersten Ausgabe wurde in Anlehnung an Windows 3.1 »Windows NT 3.1« genannt) kam 1993 erstmals eine Version auf den Markt, die nicht mehr auf DOS aufsetzte, die also ein komplett neues Betriebssystem war. Dieses 32-bit-System nutzt präemptives Multitasking, was ganz wesentlich zu der vergleichsweise hohen Stabilität des Systems beiträgt. Es ist für professionelle Anwender konzipiert und eignet sich insbesondere zum Aufbau von Netzwerken, wobei auch zahlreiche Sicherheitsfunktionen berücksichtigt werden.

1995 kam mit Windows 95 der Nachfolger von Windows 3.1/3.11 heraus. Windows 95 ist, ähnlich wie NT, ein vollständiges Betriebssystem, aber es setzt intern nach wie vor auf DOS auf. Der Unterschied zur Version 3.1 besteht darin, dass DOS zum Laden und zum Betrieb des Systems nicht mehr benötigt wird. Außerdem ist Windows 95 kein 16-bit-System mehr, sondern – wie Windows NT – ein 32-bit-System. Die Benutzeroberfläche ist gegenüber 3.1 deutlich modifiziert. Das Betriebssystem verfügt über standardmäßig eingebaute Netzwerkfunktionen, die den Aufbau eines Peer-to-Peer-Netzwerks ermöglichen, und löst damit neben Windows 3.1 auch Windows for Workgroups 3.11 ab. Die Länge der Dateinamen ist in Windows 95 nun erstmals nicht mehr auf 8+3 Zeichen beschränkt, sondern kann bis maximal 255 Zeichen betragen (lange Dateinamen). Das alte Dateisystem FAT wurde hierzu zur VFAT erweitert. Weitere Neuerungen waren das uneingeschränkte Multitasking sowie die Plug-and-play-Technik. Plug and Play macht es möglich, dass Hardware, die nachträglich in den Computer eingebaut wird, automatisch vom Betriebssystem erkannt wird, auch die zugehörigen Treiber werden komfortabel und korrekt installiert. Zur Verwaltung von Dateien, Verzeichnissen und Datenträgern wurde der Dateimanager der früheren Windows-Versionen durch den Windows Explorer (Explorer) ersetzt. Die Version 95a, die kurze Zeit nach Windows 95 herauskam, zeichnete sich im Wesentlichen durch höhere Stabilität aus (etliche Fehler waren ausgeräumt worden), zudem war nun der Internet Explorer im Lieferumfang enthalten (aber noch nicht tief im System verankert).

Windows 95b, auch OEM Service Release 2 genannt, folgte 1997. Diese Version nutzt das erweiterte Dateisystem VFAT 32 (VFAT), unterstützt DVD-Laufwerke und die PC-Card 32, ferner bietet sie die Schnittstelle DirectX 2, Infrarotsteuerung sowie einige weitere Neuerungen. Anfang 1998 erschien Windows 95c, das auch USB unterstützt.

Windows 98, das 1998 herauskam, enthält einige Neuerungen, die das Betriebssystem jedoch nicht dramatisch verändern. Das System erkennt automatisch die neuesten Prozessoren verschiedener Hersteller und ist für die Zusammenarbeit mit USB-Geräten (USB) ausgelegt. Neu war auch die feste Integration des Internet Explorers, der nun sogar als Benutzeroberfläche verwendet werden konnte. Die Tatsache, dass der Internet Explorer nicht oder nur schwer zu entfernen war, löste den sog. Browser-Krieg zwischen Microsoft und Netscape (Web-Browser) aus und trug letztlich dazu bei, dass das Konkurrenzprodukt Netscape-Navigator weitgehend vom Markt verdrängt wurde.

Mitte 1999 wurde die Version Windows 98 SE (SE ist die Abk. für Second Edition, dt. »zweite Ausgabe«; die vorangegangene Variante wird nun zur Unterscheidung FE genannt, Abk. für First Edition, dt. »erste Ausgabe«) auf den Markt gebracht. Auch hier gibt es keine grundlegenden Neuerungen. Beispielsweise bietet es Internet Connection Sharing (ICS), mit dem von einem Rechner aus die Internetverbindung für mehrere andere Rechner innerhalb eines Netzwerks freigegeben werden kann.

Nachfolger von Windows 98 SE war das im Sommer 2000 erschienene Windows ME (»ME« steht für »Millennium Edition« oder auch für »(m)ich«), wobei das Aussehen der Benutzeroberfläche, die Art der Bedienung sowie viele Funktionen von Windows 2000, dem Nachfolger von Windows NT, übernommen wurden. Minimale Systemvoraussetzungen sind ein 150-MHz-Pentium-Prozessor und 32 MByte RAM. Auch Windows ME hat sich noch nicht ganz von seiner DOS-Vergangenheit gelöst, man kann allerdings nur noch auf Umwegen in den DOS-Modus wechseln. Eine bedeutende Eigenschaft von Windows ME ist die Fähigkeit, Systemdateien wiederherzustellen, wenn sie aus Versehen gelöscht wurden, oder auf alte Treiber zurückzugreifen, wenn ein neuer fehlerhaft installiert wurde. Dieses Feature wird als System Recovery (dt. Systemwiederherstellung) bezeichnet und trägt wesentlich zur Stabilität des Systems bei. Erweitert wurde Windows ME gegenüber 98 SE außerdem um einige Multimediaelemente. So ist z. B. der neue Media Player 7 in das Betriebssystem integriert. Damit kann man Audiodateien abspielen, die Daten einer CD im Format WMA auf Festplatte speichern. Des Weiteren ist es möglich, Internetradio zu hören oder Videodateien im AVI-, MPG- oder ASF-Format abzuspielen. Außerdem ist ein einfaches Videoschnittprogramm in Windows ME enthalten, ebenso wie die neue Version des Internet Explorers.

Gemeinsamer Nachfolger von Windows ME einerseits und Windows NT bzw. Windows 2000 andererseits ist das seit Herbst 2001 auf dem deutschen Markt erhältliche Windows XP.