Windows 2000 Bootlogo verändern

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Windows 2000

Eine Umsetzung der FAQ-Artikel erfolgt auf eigene Gefahr. Der Autor weist in seinem Artikel auf den jeweiligen Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand hin. Es wird ausdrücklich empfohlen, vor der Durchführung von Systemänderungen an Windows einen aktuellen Wiederherstellungspunkt anzulegen.
Siehe auch Wiki FAQ und Impressum.

Details
Bereich: Software
Kategorie: System
Gruppe: Einrichtung und Systemvariablen
Betriebssystem: Windows 2000
Zeitaufwand: Hoch
Anforderung: Hoch
FAQ-Art: Tutorial

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Vorwort

Während man vor fünf Jahren mit einen eigenem Computer noch zu etwas Besonderem gehörte, ist man heute nur noch Teil der breiten Masse. Um sich dennoch vom Gros abheben zu können, modifizieren Bastler ihre PCs zu wahren Kunstwerken, indem sie ihm eine ordentliche Lackierung oder gar ein Plexiglasfenster mit Neonröhre verpassen. Doch es muss nicht gleich immer maschinelle Gewalt sein, um seinen Computer zu etwas Einzigartigem zu machen. Nehmen wir z.B. den Startbildschirm von Windows. Zugegeben, das Windows Logo sieht ja wahrlich nicht schlecht aus, aber auf die Dauer muss hier etwas mehr Abwechslung und Persönlichkeit rein. Bei Windows 9x war diese Sache noch schnell und einfach unter anderem mit dem Ändern der logo.sys mit einem Grafikprogramm getan, bei Windows 2000, dessen Beliebtheit zunehmend steigt, sieht die Sache jedoch gänzlich anders aus. Im folgenden Artikel möchten wir deshalb erklären, wie man unter Windows 2000 dennoch zu seinem eigenen Startbildschirm kommt. Die ganze Prozedur lässt sich übrigens mit kleinen Ausnahmen auch auf Windows XP anwenden, darauf werden wir im Folgenden jedoch nicht eingehen.

Allgemeines

Zum Verändern des Boot-Logos von Windows 2000 ist die Veränderung einer Systemdatei des Betriebssystems nötig. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Art von Schäden oder Dateiverlusten, die bei der Manipulation der Datei auftreten können. Um Fehler schon im vornherein zu vermeiden, solltet ihr jeden Schritt zwei Mal überprüfen, um so die Problemstellen auf ein Minimum zu reduzieren.

Überblick

Da bei Windows 2000 die Logo-Dateien für den Startbildschirm nicht aus den Dateien ausgelagert sind, müssen wir uns im Quellcode von Windows auf die Suche nach dem begehrten Bildchen machen. Fündig wird man auch sehr schnell, wenn man mit der Suche gleich mit der Datei beginnt, die als allererste Datei beim Windows 2000 Start verarbeitet wird. Die Rede ist von der ntoskrnl.exe, die im Folgenden unsere volle Aufmerksamkeit erhält. Um die in der Datei vorhandenen Bilder auslesen und bearbeiten zu können, bedienen wir uns eines Tools, das als Shareware kostenlos im Internet zur Verfügung steht. Das Programm trägt den Namen Resource Hacker und kann in 32bit Dateien verborgene Ressourcen wie Cursors, Icons, Grafiken, Menüs und Dialogboxen übersichtlich ausgeben. Für uns sind in diesem Fall natürlich nur die Grafiken interessant. Wenn man sich jedoch eingehender mit dem Programm und den Windows Systemdateien beschäftigt, wird man noch weitaus mehr als nur den Startbildschirm verändern können. Um nun jedoch beim Windows-Start zu unserem eigenen Logo zu kommen, müssen wir, um einen Schnellüberblick zu bieten, folgende Schritte abarbeiten.


Es muss ein 640x460 Bild mit 16 Farben (4 Bit) im *.BMP Format erstellt werden.

Bild muss mit dem in der ntoskrnl.exe an erster Position vorhanden Bild ausgetauscht werden.

Die System File Protection von Windows 2000 muss umgangen oder ausgehebelt werden.

Die originale ntoskrnl.exe muss mit unserer modifizierten Version ausgetauscht werden.


Schritt für Schritt


Um die Sache etwas zu vereinfachen, gehen wir im Folgenden davon aus, dass Windows im Standardpfad C:\\WinNT installiert wurde. Ihr solltet euch etwas Zeit für die folgende Anleitung nehmen, um auch wirklich keine Fehler zu machen.

Schritt 1: Bevor wir auch nur eine Systemdatei verändern, solltet ihr von der ntoskrnl.exe eine Sicherheitskopie erstellen, die ihr auf der Windowsfestplatte im Windowspfad unter System32\ntoskrnl.exe findet. Kopiert diese Datei jedoch keinesfalls auf euren Windows Desktop, da ihr in der Recovery Console im Falle eines Falles keinen Zugriff auf den Pfad habt. Stattdessen solltet ihr die Datei z.B. direkt auf C:\ unter dem Namen ntoskrnl_kopie.exe speichern. Und nach dem Motto, doppelt genäht hält besser, ist es auch anzuraten, die Datei nochmals unterC:\WinNT\System32 mit dem Namen ntoskrnl_kopie2.exe abzulegen.

Schritt 2: Ladet euch das vorhin bereits erwähnte Programm Resource Hacker herunter, entpackt es und führt die „ResHacker.exe“ aus. Mit dem Resource Hacker öffnen wir nun die Datei ntoskrnl.exe im Pfad C:\WinNT\System32, was mit „File“ und „Open“ in Windeseile erledigt ist.

Schritt 3: Wenn das geschafft ist, sehen wir auf der rechten Seite des Programms eine Baumstruktur mit den Ressourcen der ntoskrnl.exe. Die für das Startbild verantwortliche Datei findet ihr unter dem Bitmap Ressourcen unter der Nummer „1“ mit der Bezeichnung „1031“. In den anderen Nummern werden unter anderem die Grafiken für den Shutdown, dem Windowslogin, oder Scandisk, welches bei einem fehlerhaften Herunterfahren ausgeführt wird, aufbewahrt.

Schritt 4: An dieser Stelle könnt ihr den Resource Hacker erst einmal minimieren und ein Grafikprogramm starten. Da wir jedoch durch das Verändern des Logos die Ladestreifen nicht abschalten können, ist es nicht schlecht eine Vorlage zu haben, um so genau die Position der Statusanzeige und der Streifen zu haben und welche Vorlage wäre besser als das Windows Startbild selbst? Bevor ihr also den Resource Hacker für eine Weile in den Hintergrund legt, solltet ihr noch mit „Action“ und anschließend „Save Bitmap : 1“ das Bild auf der Festplatte speichern.

Schritt 5: An dieser Stelle ist nun der künstlerisch begabte Teil in euch gefragt. Als Grafikprogramm könnt ihr Microsoft Paint, Photoshop, Fireworks oder Paintshop Pro benutzen. Ich rate jedoch von Fireworks, egal welche Version, oder Microsoft Paint ab, da Fireworks keine 4Bit Bilder speichern kann und Paint die Farben nicht palettiert. Somit bleiben nur noch das sehr teure Adobe Photoshop, oder das kostenlos als Sharewareversion verfügbare Paintshop Pro übrig. Ihr habt also die Wahl zwischen diesen beiden Programmen; wer bislang keines der beiden Anwendungen besitzt, sollte sich die Sharewareversion von Paintshop Pro herunter laden.

Für den Anfang ist anzuraten, nur im weißen also oberen Bereich des Bootlogos zu arbeiten, mit etwas mehr Erfahrung sollte dann jedoch auch der untere Teil kein Hindernis sein.

Für Erfahrene: Hierbei sei angemerkt, dass die Ladeanzeige von Windows in der Startdatei verankert ist und nicht umgangen oder verschoben werden kann. Der darüber liegende blaue Streifen, der beim Booten von Windows über den Bildschirm läuft, entsteht durch das einfache Verschieben von Pixeln in diesem Bildbereich. Sollte in diesen 10 Pixeln breiten Streifen über die gesamte Bildbreite die gleiche Farbe sein, so sieht man später auch beim Booten von Windows keine Bewegung.

Als erstens müsst Ihr nun ein 640x480 Bild im BMP Format mit nicht mehr als 16 Farben, also 4 Bit Farbtiefe, erstellen! Sind es mehr, so seht ihr beim Bootvorgang mitunter nicht mehr als einen schwarzen Bildschirm. Besonders bei Paint Shop Pro macht sich diese Sache sehr einfach. Dort gibt es nämlich eine Funktion, die die Farbtiefe reduziert. So könnt ihr Bootlogos in z.B. 256 Farben erstellen und dann später auf 16 Farben herunter Rechnen (Colors > Decrease Color Depth). Ich bin mir sicher, dass auch Photoshop eine solche Funktion bietet, ich habe sie jedoch nicht finden können. Nachdem ihr euer Bootlogo entworfen habt, müsst ihr es in 16 Farben im BMP Format für Windows mit RLE (Run Length Encoding) speichern. Die RLE-Komprimierung ist zwar nicht zwingend erforderlich verkleinert aber das Bild erheblich und auch das von Microsoft erstelle Bootlogo ist derartig komprimiert. Bei den Farben ist man übrigens nicht auf die Farbpalette beschränkt, die im Windows 2000 Bootlogo vorhanden ist. Zur Hilfe ist hier noch ein Paket mit Beispieldateien, die euch bei dem Unterfangen etwas helfen können.

Schritt 6: Wenn ihr euer eigenes Bild erstellt habt, müssen wir es nun nur noch in die ntoskrnl.exe bringen. Dazu nutzen wir wieder unseren Resource Hacker. Wir wählen nun „Action“ und anschließend „Replace Bitmap“. Im folgenden Dialog wählen wir das Bild mit dem Namen „1“ aus und wählen mit „Open File with new Bitmap“ unser eben erstelltes Bild aus und drücken „Replace“. Das Bild sollte nun in der Datei gespeichert sein. Ich betone nochmals, dass das Bild nicht mehr als 16 Farben haben darf.

Schritt 7: Als nächstes müssen wir die Datei speichern. Da die System File Protection jedoch das Überschreiben der alten ntoskrnl.exe verhindert. Speichern wir unsere neue *.exe am besten auf C:\ unter dem Namen ntoskrnl_neu.exe ab.

Schritt 8: Im nächsten Schritt müssen wir nun die System File Protection austricksen. Da ich den Dateischutz persönlich nicht abstellen möchte, gehen wir einen kleinen Umweg. Da alle für uns wichtigen Dateien gespeichert sind, starten wir nun das System neu. Wir drücken jedoch F8 am Anfang und booten nur in den abgesicherten Modus mit Eingabeaufforderung. Ist das erledigt, sehen wie die klassische Eingabeaufforderung. Da die System File Protection zu diesem Zeitpunkt nicht aktiviert ist, können wir nun unsere neue Datei mit der alten überschrieben. Dazu geben wir in der DOS Konsole (Start -> Ausführen -> cmd) copy c:\ntoskrnl_neu.exe c:\winnt\system32\ntoskrnl.exe ein. Bei der Frage ob die vorhandene Datei überschrieben werden soll, tippen wir hoffnungsvoll ein „J“ ein.

Schritt 9: Beim anschließenden Neustart sollten wir nun unser eigenes Logo sehen. Sollte Windows nun aus irgendeinem Grund nicht mehr starten, so können wir mit der Windows 2000 Installations-CD in die Recovery Console booten. Wir haben nun zwei Originale der ntoskrnl.exe und zwar c:\ntoskrnl_kopie.exe und c:\winnt\system32\ntoskrnl_kopie2.exe, wobei Windows selber im Pfad c:\winnt\servicepackfiles\i386\ntoskrnl.exe, für den Fall, dass das ein Service Pack installiert wurde.