Microsoft Windows Vista

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Vista ist der von Microsoft entwickelte Nachfolger des erfolgreichen Microsoft Windows XP, welches erstmals die NT Linie und Teile des DOS-Windows Kernels vereinigte und mit vielen multimedialen Erweiterungen glänzt. Vista kam Ende Dezember 2006 in die Läden. Die interne Versionsnummer lautet NT 6.0 und ist der Zwischenschritt zwischen Windows XP und Microsoft Windows 7, welches als multimediales Allzweckwerkzeug entwickelt wird.

Aus Longhorn wird Vista

Windows Vista wurde unter dem Codenamen "Longhorn" entwickelt und im Sommer 2005 von Microsoft unter dem Namen "Vista" als offizieller Nachfolger von Windows XP präsentiert. Der Name "Vista" bedeutet soviel wie Perspektive, Überblick oder Weitblick.

Der Name "Longhorn" leitete sich von einer Bar in der Nähe des Skiort's "Whistler-Blackcomb" im Südwesten Kanadas ab. Die Namen "Whistler" und "Blackcomb" sind auch nicht ganz unbekannt in der Windows-Welt. "Whistler" war der Entwicklungsname für Windows XP und "Blackcomb" lautete anfangs der interne Name für den Nachfolger von Windows Vista; danach wurde er durch "Vienna" ersetzt und letztlich zu "7" geändert.


Neue Features

Installation

Die erste Neuerung, welche dem Anwender ins Auge springt, ist sicherlich das Setup, welches sich im wesentlichen nur noch in zwei Abschnitte unterteilt.

Im ersten Teil werden vom Benutzer eine Reihe von Informationen abgefragt, im zweiten Teil erfolgt dann die eigentliche Installation, die dann völlig ohne Benutzereingaben abläuft. Verwunderlich ist die, im ersten Augenblick relativ kurze Zeit, die bis zum ersten Anmeldevorgang verstreicht. Obwohl Windows Vista nach der Installation schon 4 GB auf der Festplatte belegt, ist die Installation auf einem einigermaßen "potenten" PC nach einer knappen Stunde vollendet. Ermöglicht wird dies durch eine Umstellung der Installation auf die Image-Technik. Es gibt also keinen I386-Ordner mehr auf der Installations-CD, von der jede Datei einzeln entpackt werden muss. Der Installationsordner auf der DVD mit dem Namen "source" enthält nicht einmal 100 Dateien. Von dort wird lediglich ein Image auf den Rechner kopiert, welches durch die Benutzereingaben und die Treiber aus dem Ordner "drivers" ergänzt wird.
Obwohl Windows Vista offiziell noch nicht für VMware-Software optimiert wurde, ist es dennoch möglich, Vista unter VMWare zu installieren. Probleme, die bei der Installation auftreten können, werden hier angesprochen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine VMWare-Installation angeboten.


Aero und Aero-Glass

Die für den Anwender sicher auffälligste Änderung ist aber die neue Optik unter dem Namen "Aero". Aber erst mit einer DirectX 9 kompatiblen Grafikkarte wird dann auch der "Aero-Glass-Modus" unterstützt. Erst dieser bietet so nette Features wie frei skalierbare Anwendungsfenster mit Schattenwurf, halbtransparenten Rahmen sowie flüssigen Animationen beim Minimieren und Maximieren. Besonders nett auch der dreidimensionale Papierkorb, der sich je nach Datenmenge mit zusammengeknülltem Papier füllt. Wer keine entsprechende Grafikkarte verbaut hat, bekommt eben nur den neuen Aero-Skin präsentiert.


WinFX

Der "Aero-Glass-Modus" wird jedoch erst dank der "Windows Presentation Foundation"-Technik, besser bekannt unter dem Codenamen "Avalon", möglich. Hierbei handelt es sich um eine neue Technik, Objekte auf dem Desktop darzustellen, indem aufwendige Berechnungen wie z.B. Transparenzeffekte nicht mit der CPU errechnet werden, sondern Performance-steigernd über die 3D-Grafikkarte. Dies entlastet die CPU und lässt das System auch optisch "flüssiger" aussehen.

"Windows Presentation Foundation", Bestandteil des "WinFX", einer neuen auf .NET basierenden Programmierschnittstelle, welche die "Win32-API" ablösen wird. Über die WinFX Schnittstelle wird den Programmierern Zugriff auf alle Windows Funktionen zur Verfügung gestellt. Der zweite Hauptbestandteil von "WinFX" ist die unter dem Codenamen Indigo bekannte "Windows Communication Foundation", mit der den Programmierern der einfache Zugriff auf die verschiedensten Netzwerkfunktionen ermöglicht werden soll. Also der Nachfolger der DCOM-Technik.


Desktop-Suche

Deutlich verbessert wurde auch die Suchfunktion von Windows. Die Suche wertet nun auch Metadaten und Schlüsselwörter aus und dank eines verbesserten Indizierungs-DienstIndizierungs-Dienstes stehen die Suchanfragen sofort zur Verfügung. Minutenlange Suchvorgänge gehören der Vergangenheit an. Der Index-Dienst läuft transparent im Hintergrund, bzw. nutzt geschickt die Arbeitspausen und behindert so das normale Arbeiten in keinster Weise.



Virtuelle Ordner

Auf die neue Desktop-Suche baut eine weitere Neuerung auf - die virtuellen Ordner. Ab Werk gibt es schon eine ganze Reihe dieser virtuellen Ordner, z.B. "All Documents" oder "All Videos". Die virtuellen Ordner sind nichts anderes als eine gespeicherte Suchabfrage. Wie wir weiter oben schon erfahren haben, steht die Suchanfrage sofort zur Verfügung, weshalb sich diese Vorgehensweise also anbietet. Der Ordner "All Videos" enthält also nicht wirklich Video-Dateien, sondern zeigt alle Videos als Ergebnis der Suchanfrage an, egal, wo sie sich auf der Platte befinden. Über die Desktop-Suche lassen sich beliebige, neue virtuelle Ordner erstellen. Technisch gesehen, besteht ein virtueller Ordner nur aus einer XML-Datei, welche den Aufruf der Suchanfrage enthält.



Windows-Explorer

Die Desktop-Suche und die virtuellen Ordner führen uns geradewegs zum Windows-Explorer. Auch hier hat sich eine Menge getan. Im Arbeitsplatz, also der Übersicht aller Laufwerke, wird mit übersichtlichen Balken die Speicherplatzbelegung angezeigt. Aber auch bei Ordnern und Dateien werden am unteren Rand des Explorers immer die aktuellen Eigenschaften angezeigt. Die Navigation im Dateisystem wird durch die veränderte Adressleiste ermöglicht. Hier ist es über DropDown-Menüs leicht möglich, zwischen verschiedenen Ordnern zu wechseln.

Unter der Ordnerleiste blendet der Explorer, abhängig von den angezeigten Dateien, die passenden Optionen an. Für Bilder wird so eine Option zum Abspielen einer Diashow angezeigt. Verschwunden ist hingegen die Menüleiste, die sich aber mit [Alt] wieder einblenden läßt.



User Account Controll (UAC)

Die UAC ist ein Dienst von Windows Vista, der im Hintergrund mit den Berechtigungen der Benutzergruppe SYSTEM abläuft. Wird vom Anwender eine Aktion ausgeführt, welche die Berechtigungen der Benutzergruppe der Administratoren benötigt, tritt die UAC in Aktion. Dabei gibt es zwei Anwendungsfälle:

  1. Der Anwender ist als Mitglied der Benutzergruppe der Administratoren angemeldet und muss die jeweilige Aktion in einem Dialogfeld per Mausklick bestätigen.
  2. Der Anwender ist nicht als Mitglied der Benutzergruppe der Administratoren angemeldet und muss die jeweilige Aktion in einem Dialogfeld durch Eingabe des Passworts eines Benutzerkontos, das Mitglied der Benutzergruppe der Administratoren ist, bestätigen. In diesem Fall wird der Befehl, der unter Windows XP als Ausführen als ... bekannt ist, automatisch bei Bedarf ausfgeführt und muss vom Anwender nicht explizit gewählt werden.

Aktionen, welche die Berechtigungen der Benutzergruppe der Administratoren benötigen, sind in Windows Vista durch ein Symbol gekennzeichnet.


Systemsteuerung

Auch in der Systemsteuerung hat sich einiges getan - solange man nicht die klassische Ansicht verwendet. So wurde die schon aus XP bekannte Einteilung in Kategorien weiter verbessert. Auch kamen einige neue Funktionen hinzu, wie z.B. die "Windows Parental Controls", mit denen sich steuern läßt, welche Spiele von welchem Benutzerkonto gestartet werden können.



Energiemanagement

Auch in diesem Punkt hat Microsoft einiges getan. So sind zukünftig Zusatztools zur Konfiguration speziell bei Notebooks nicht mehr notwendig. Es lassen sich nun schon von Haus aus z.B. die Displayhelligkeit, Stromversorgung und sogar das Heruntertakten der CPU sehr detailiert einstellen.


Windows-Firewall

Die Windows-Firewall wurde im Vergleich zu Windows XP nochmals aufgewertet. So ist nun auch die Kontrolle des ausgehenden Traffics möglich.

Ruft man die Firewalleinstellungen über die Systemsteuerung auf, ist erstmal kein großer Unterschied gegenüber Windows XP zu erkennen, ruft man aber über die Management Konsole (mmc.exe) das Snap-In "Windows Firewall with Advanced Security" auf, dann erscheint eine sehr übersichtliche Oberfläche, über die eine Fülle von Einstellungen möglich sind.



Versionen

War es bei Windows XP noch so, dass sich die einzelnen Versionen eher nach der vorhandenen Hardware gerichtet hat (Tablet-PC, x64 oder Media-Center-Edition), ist es bei VISTA so, dass sich die Versionen am Nutzungsprofil des Anwenders orientieren.

So gibt es bei VISTA die Versionen HOME Basic, HOME Premium, Business, Enterprise und Ultimate. Die Versionen unterscheiden sich also in ihrem Funktionsumfang und orientieren sich damit am Nutzungsprofil des Anwenders.

Außerdem gibt es noch eine "Starter Edition", die eine limitierte Version von Windows Vista darstellt, die nur in Entwicklungsländern und in Kombination mit einem Rechner erhältlich ist. Die Starter Edition unterscheidet sich dabei sehr stark von den anderen Versionen. So ist hier nur eine abgespeckte Oberfläche auf Basis von Windows 2000 verfügbar. Der Benutzer ist außerdem nur in der Lage, drei Instanzen von drei Programmen gleichzeitig auszuführen, außerdem ist die Auflösung und die Netzwerkfunktionalität eingeschränkt. Verbindungen zu einem Netzwerk oder dem Internet sind zwar möglich, es lassen sich jedoch unter anderem keine Freigaben erstellen.

Von allen genannten Versionen gibt es eine 32-Bit und eine 64-Bit Variante. Bei der Ultimate Version sind beide Varianten im Lieferumfang enthalten. Bei allen anderen Versionen kann die 64-Bit Variante für einen geringen Unkostenbeitrag bei Microsoft nachbestellt werden. Bei der System-Builder-Variante SB (kein Support, kein Handbuch, keine aufwendige Verpackung) ist grundsätzlich entweder die 32-Bit oder die 64-Bit Version enthalten. Mann muss sich hier also beim Kauf für eine Version entscheiden.

Wer sich für den Kauf einer niedrigeren Variante (z.B. Home Basic) entscheidet, kann zu einem späteren Zeitpunkt ohne Neuinstallation durch den Kauf eines Upgrade-Keys auf eine höhere Vista-Variante wechseln. Dies wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass sich auf jedem Datenträger alle Vista-Varianten einer Plattform befinden. Die 32-Bit Version enthält also alle Vista-Varianten in 32-Bit Architektur. Lediglich der product key entscheidet, welche Variante installiert wird.

Nur die 64-Bit Varianten bieten zwei zusätzliche Sicherheitsfeatures. Die „Kernel Patch Protection“ soll verhindern, dass Programmcode von Anwendungen den Kernel des Betriebssystems verändern, was in erster Linie ein Schutz gegen Rootkits sein soll. Ein weiteres Sicherheitsfeature, welches nur in den 64-Bit Versionen von VISTA vorhanden ist, ist die Tatsache, dass alle Treiber digital signiert sein müssen um die Herkunft zweifelsfrei sicherzustellen.


Weitere Verbesserungen

Außerdem gibt es eine Reihe weiterer, zum Teil zwar kleinen, aber sinnvollen Verbesserungen: