Dongle

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Dongle

ein Schutz, der verhindert, dass eine Software auf mehreren Computern gleichzeitig benutzt wird. Bei einem herkömmlichen Dongle handelt es sich um einen speziellen Stecker mit darin enthaltenen elektronischen Schaltungen, der vor dem Einschalten des Computers auf eine Schnittstelle gesteckt werden muss. Beim Start des Programms oder während der Laufzeit werden die Schaltungen des Dongles abgefragt und verifiziert. Ohne den Dongle lässt sich die Software in der Regel nicht verwenden; wird der Dongle während des Programmlaufs entfernt, bricht das Programm ab.

Mit dieser Technik ist es zwar möglich, von der geschützten Software bzw. dem Datenträger eine oder mehrere Sicherheitskopien anzufertigen, sie sind ohne Dongle jedoch nicht brauchbar. Soll die Software auf einem anderen Computer benutzt werden, muss der Dongle dort aufgesetzt werden.

Nachteilig wirkt sich bei dieser Form des Dongles aus, dass er eine Schnittstelle belegt, die nicht anderweitig genutzt werden kann. Dem hilft der sog. transparente Dongle ab: Er wird als Stiftbuchse auf die Schnittstelle gesetzt, trägt aber auf der Rückseite eine Steckerbuchse, auf welche die Signale der Schnittstelle durchgeleitet werden. Diese Technik kann allerdings zu Schwierigkeiten führen, etwa beim Drucken oder wenn mehrere Dongles übereinander gesetzt werden.

Als eine neue Form von Dongle kann auch das Recovery-Verfahren (Recovery-CD) gelten, das von Microsoft eingeführt worden ist. Hier wird die Installation von Software – etwa von Windows XP – an die konkrete Hardware-Konfiguration eines Rechners gebunden. Wird eine Neuinstallation nötig, erlaubt die Recovery-CD dies nur auf der registrierten Hardware-Konfiguration. Dies unterbindet Neuinstallationen auf anderen Computern. Die Hardware des aktuell benutzten und registrierten Computers darf in gewissem Umfang geändert werden, ohne dass die Neuinstallation blockiert wird. Der Austausch der Festplatte oder der Systemplatine wird nicht mehr toleriert.

Das Recovery-Verfahren arbeitet ohne einen Dongle, der als Stecker ausgeführt ist, es geht bereits in Richtung eines rein mit Software erzielten Schutzes. Solche Verfahren werden manchmal auch als Software Dongles bezeichnet. Typische Software Dongles nutzen das Aktivierungs- oder Freischaltungsprinzip: Das geschützte Anwendungsprogramm erzeugt bei der Installation eine vom Hard- und Software-Profil des Rechners abhängige Kennung, die bei der Registrierung angegeben werden muss. Daraufhin erhält der Benutzer vom Hersteller der Software einen Freischaltungscode, mit dem sich das Programm ausschließlich auf dem zur Erstinstallation verwendeten Computer aktivieren lässt.

Nach einer immer wieder kolportierten Geschichte leitet sich der Name »Dongle« von dem Programmierer Don Gall her, der aufgrund eigener schlechter Erfahrungen mit Raubkopierern diesen Schutzmechanismus erfunden haben soll. Diese Geschichte ist jedoch lediglich für eine Anzeigenkampagne des Dongle-Herstellers Rainbow Technologies erfunden worden. Die Bezeichnung Dongle stammt vielmehr von dem Verb »to dangle« (dt. »herabhängen«, »baumeln«).

Unter Dongle wird gelegentlich auch eine spezielle Verbindung oder Schnittstelle verstanden, die nicht den üblichen Normen entspricht.