Hacker

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Hacker

in den 1980er-Jahren Bezeichnung für eine Person, die sich mittels DFÜ Zutritt zu einem Computer oder in ein Netzwerk verschaffte, für das sie keine Zugangsberechtigung besaß. Der Begriff hat sich seitdem erweitert und umfasst heute Personen, die in der Lage sind, beliebige Schutzmaßnahmen gegen das Ausspähen und Kopieren von Daten in Netzwerken oder auf Datenträgern zu umgehen (Kopierschutz). Aufgrund der dafür erforderlichen hohen Kompetenz ist »Hacker« manchmal auch einfach ein Synonym für privat agierende Computerspezialisten (Freak). Der Begriff geht zurück auf das intensive Tippen (»Hacken«) auf der Tastatur, durch das die ersten Hacker im Zufallsverfahren versuchten, Passwörter zu finden.

Die meisten Hacker waren früher Jugendliche mit eigenem Computer oder Computerzugang und viel freier Zeit. Mithilfe von Akustikkopplern (später auch Modems) und automatischen Wahlprogrammen fanden sie andere Computer, die eine Verbindung zur Außenwelt herstellen konnten. Mittels Hacking und speziellen Programmen, welche die Zugangsroutinen dieser Systeme mit Zahlen und Buchstabenkombinationen fütterten, gelang ihnen der Zugang zu oft hoch sensiblen Computersystemen, in denen sie beispielsweise Konteninformationen oder Daten staatlicher Organisationen ausspähen konnten. Seit den Tagen der ersten Hacker hat es immer wieder spektakuläre elektronische Einbrüche in Software-Firmen (v. a. Microsoft, den Lieblingsfeind der Hacker-Szene) und staatliche Stellen wie Weißes Haus, Pentagon und CIA oder die NATO gegeben. Während einige Hacker daraus persönlichen Profit zogen, veröffentlichten viele die erkannten Sicherheitslücken und zwangen die Software-Industrie dadurch, immer bessere und ausgereiftere Sicherungs- und Verschlüsselungsverfahren (Datenverschlüsselung) zu entwickeln. In Deutschland wurden die Aktivitäten der nicht kriminellen Hacker vom Chaos Computer Club (CCC) in Hamburg koordiniert. Die ihm zugrunde liegenden ethischen und politischen Vorstellungen (»Hacker-Moral«) waren sehr einflussreich u. a. auf den Datenschutz sowie die Open-Source-Bewegung (Free Software Foundation, FSF, Linux). Grundlegend sind die Forderung nach Informationsfreiheit und nach einem »neuen Menschenrecht auf weltweite, ungehinderte Kommunikation« (aus der Präambel der CCC-Satzung) sowie der Slogan »öffentliche Daten nützen, private Daten schützen«.

Die spätere Entwicklung der ersten Hacker-Generation teilte diese in »Überläufer«, die sich als Sicherheitsberater für Firmen und staatliche Stellen bis zum CIA engagieren ließen, und weiterhin privat oder für Nichtregierungsorganisationen tätige unabhängige Experten. Allerdings ist die frühere Konfrontation von freier Szene und Establishment mehr und mehr einer fachlichen Auseinandersetzung und punktuellen Zusammenarbeit zwischen Staat, Industrie und Hackern gewichen. So ist der Vorsitzende des CCC, Andy Müller-Maguhn, einer der Direktoren der ICANN. Aber auch die kriminelle Seite des Hackens ist nach wie vor von großer Bedeutung, und zwar sowohl im Bereich der Industriespionage sowie der Produktpiraterie als auch bei geheimdienstlichen Aktivitäten. Dabei entsteht weniger Schaden durch das private Verbreiten von »geknackten« Spielen und Anwendungsprogrammen ohne Kopierschutz als durch den organisierten Vertrieb von Raubkopien durch Mafia-ähnliche Strukturen. Um sich von dieser Form der Computerkriminalität abzugrenzen, nennen die legalen Hacker ihre illegalen Konkurrenten Cracker.