Hypertext

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Hypertext bezeichnet einen Text im Internet oder auf einem Speichermedium (z.B. CD / DVD), welcher durch Markierungen (sogenannte Hyperlinks) mit anderen Dateien (z.B. Ton-, Bild-, Text- und Videodateien) verknüpft ist. Durch Anklicken der markierten Textstellen können diese Dateien aufgerufen werden.

Ein Text wird in der Regel "der Reihe nach" geschrieben und gelesen. Angefangen von der Papyrus-Rolle bis hin zum Modernen Buch wird der Text wie selbstverständlich als Buchstabenwurm an einem langen Spieß aufgereiht.

Stark strukturierte Bücher enthalten im Prinzip alles, was Hypertexte auch enthalten: hierarchische Strukturen (Kapitel und Unterkapitel), verbindende Elemente (Querverweise), sowie unterschiedliche Informationszugänge (Inhaltsverzeichnisse, Stichwortverzeichnisse).

Hypertext ist ein sogenanntes nichtlineares (nicht geradlinig, nicht starres) Medium zur Präsentation von Texten. An die Stelle des Buchstabenwurms treten vernetzte Einheiten von Text. Durch die Unterstützung der Computer schwindet die Abhängigkeit von der „Papyrus-Rolle“ als dem rein geradlinigen, starren Medium.

Der Unterschied liegt allein in der Präsentation: das Buch "empfiehlt" sich schon äußerlich trotz mancher nichtlinearer Angebote letztlich, linear bewältigt zu werden - "Seite für Seite". Bei Hypertexten, die am Bildschirm präsentiert werden, wird diese stillschweigende Empfehlung von Büchern aufgebrochen.

Ein wenig überspitzt kann man es so ausdrücken: Text in Büchern liest man; Hypertext dagegen liest man nicht, sondern man "navigiert" darin.

Natürlich gibt es auch Bücher, die nicht von vorne nach hinten gelesen werden wie z.B. Lexika oder Fachbücher mit Nachschlage-Charakter. Gerade bei dieser Art von Literatur hat sich Hypertext bewährt.

Wenig vorstellbar ist Hypertext dagegen bei literarischen Gattungen wie klassischen, aus einem klaren Handlungsstrang bestehenden Romanen. Aber auch hier finden sich in der heutigen Belletristik (Unterhaltungsliteratur) schon nichtlineare Bücher, in denen der Leser durch Auswählen von Verzweigungen den Ablauf der Geschichte (im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten) selbst bestimmen kann.