Intel

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Intel

amerikanisches Unternehmen zur Herstellung von integrierten Schaltkreisen. Es nimmt seit den 1980er-Jahren eine führende, wenn nicht marktbeherrschende Stellung bei Prozessoren ein: In mehr als 80% aller PCs steckt heute ein Intel-Prozessor, zwischenzeitlich lag der Marktanteil der Intel-Prozessoren sogar bei über 90% (der erfolgreiche Werbespruch »Intel inside« gilt heute quasi als Markenzeichen). Aufgrund des wiederholt erarbeiteten Entwicklungsvorsprungs gegenüber den Konkurrenten konnte Intel immer wieder technologische Maßstäbe setzen. Heute stellt das weltweit etwa 70 000 Mitarbeiter umfassende Unternehmen nicht nur Chips (Prozessoren und Speicher) sondern auch Chip-Sätze, Systemplatinen, Software, Networking- und Kommunikationsausrüstung her (z. B. Netzwerkkarten) und bietet Dienste, die auf den Komponenten der Computerarchitektur und des Internets aufbauen.

Intel wurde 1968 im Silicon Valley von dem Halbleiterspezialisten Gordon Moore und dem Ingenieur Robert Noyce nach Unstimmigkeiten mit ihrem damaligen Arbeitgeber Fairchild gegründet. Kurz danach kam der spätere Präsident von Intel, der Verfahrenstechniker Andrew Grove, hinzu. Grundlage ihres Startups war ein vor der Firmengründung erhaltenes Patent für ein photochemisches Verfahren zur Herstellung integrierter Schaltungen, das ihnen Rechte an der Technologie MOS einräumte.

Den ersten Erfolg brachten die 1968/69 entwickelten RAM-Chips (RAM), welche die Magnetkernspeicher in Großrechnern ablösten und zur Verkleinerung der Abmessungen und Reduzierung der Herstellungskosten führten. Im Jahr 1971 folgten das erste EPROM und der erste Mikroprozessor, bei dem alle Elemente auf einem Chip integriert waren, der 4004. Dieser enthielt bereits 2300 MOS-Transistoren und war deutlich leistungsfähiger als die frühen Computer (wie etwa Eniac). 1972 und 1974 wurden Nachfolger des 4004 vorgestellt, die 8-Bit-Prozessoren 8008 und der 8080. Ein 1975 eingeführter 32-Bit-Prozessor konnte sich wegen seiner Unhandlichkeit und Komplexität nicht am Markt durchsetzen, aber der 1978 vorgestellte 16-Bit-Prozessor 8086 und die im darauf folgenden Jahr erschienene, abgespeckte Variante 8088 begründeten die durchschlagende Erfolgsgeschichte von Intel. Wertvolle Hilfe leistete dabei der Branchenriese IBM, in dessen erste PCs (IBM-PC) der 8088 eingebaut wurde. Die Weiterentwicklungen des 8086 wurden unter den Bezeichnungen 286, 386 und 486 bekannt (zusammengefasst als x86) und in Millionenauflagen verkauft. Auch die Pentium-Prozessoren, deren erste Baureihe 1993 herauskam, werden zu x86er Prozessoren gezählt (weil er auch 586 hätte heißen können), aber sie haben keine reine CISC-Architektur mehr, sondern auch RISC-Elemente und bilden daher eine neue Prozessorgeneration. Auch sie erwiesen sich als Verkaufsschlager. Das aktuelle Modell ist der Pentium 4.

Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der Intel die technologische Entwicklung vorantreibt, und der starken Marktdurchdringung, wobei auch die Kompatibilität zu älteren Systemen eine Rolle spielte, hatten Konkurrenten von Intel stets Schwierigkeiten, mitzuhalten und mussten die Lösungen von Intel nachempfinden. Immerhin konnte Hauptkonkurrent AMD gegen Ende der 1990er-Jahre bemerkenswerte Erfolge im Bereich besonders preisgünstiger Prozessoren verbuchen. Der Konkurrenzkampf war durch fallende Preise und ein Wettrennen um die schnellsten Taktraten gekennzeichnet. Seit Ende des Jahres 2001 hat Intel mit der Überschreitung der 2-GHz-Grenze jedoch wieder die Nase vorn. Auf dem Markt für professionelle Systeme dominieren Intel-Systeme aufgrund der kontinuierlichen Entwicklung und des umfassenden Leistungsangebots besonders deutlich.