Overclocking

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Mit Overclocking (dt. übertakten) bezeichnet man das Betreiben eines PCs mit über den Standardwerten liegenden Einstellungen. Ziel dieser Maßnahme ist es mit einem Minimum an Geldaufwand eine erhöhte Rechenleistung zu erreichen.


Wie übertaktet man ?

Das Übertakten geschieht über die Erhöhung der Taktfrequenz des Prozessors und/oder einer Erhöhung des Multiplikators im BIOS. Der Takt des Prozessors ergibt sich dabei aus dem FSB (Front Side Bus) multipliziert mit dem CPU-Multiplikator. Je nach Prozessormodell lässt sich jedoch der CPU-Multiplikator gar nicht oder nur mit einer manuellen Veränderung der Hardware (=> Herstellergarantie geht verloren !) erreichen.

Neben der Veränderung der Taktfrequenz für die CPU lassen sich im BIOS auch die Werte für den Arbeitsspeicher (RAM) und die Grafikkarte verändern.


Während man die Taktfrequenz für den FSB in der Regel nur über das BIOS verändern kann, gibt es für das Übertakten von Grafikkarten herstellereigene Tools bei der dann die Taktfrequenzen auf der Grafikkarte verändert werden. Jedoch legen auch die Mainboardhersteller schon Tools bei mit denen man die Frequenzen der Hauptplatine im "Livebetrieb" einstellen kann.

Bei einer Erhöhung des Multiplikators der CPU bleibt die Taktfrequenz im Ganzen erhalten und es wird "nur" der Prozessor übertaktet. Auch hier gilt es für eine gute Kühlung zu sorgen. Eine Erhöhung der Werte für den RAM und die Grafikkarte bedarf ebenso wie beim Prozessor einer genauen Überwachung der dann entstehenden Temperaturen bzw. der dazu benötigten Kühlung.


WICHTIG - Kühlung

Bei einer Erhöhung des FSB werden in der Regel alle anderen auf dem Mainboard angebrachten Komponenten des PCs ebenfalls mit übertaktet. Da neben der Änderung der Taktfrequenz teilweise auch noch die Spannungszufuhr geändert werden muss, können einzelne Bestandteile in die Grenzbereiche ihrer Belastbarkeit kommen. Das kann zu fehlerhaften Reaktionen wie bspw. Abschaltung durch Überhitzung, Freezes ("Einfrieren" des PCs, Blockade) oder Bluescreens führen. Die gerade aufgezeigten Fehler sind hierbei noch die "harmlosen" Varianten.

Eine nicht ausreichende Kühlung der Komponenten (bspw. CPU, RAM und Grafikkarte), eine zu starke Übertaktung oder eine zu hoch angelegte Spannung kann zu defekten/explodierenden Bestandteilen führen. Ein im Dunkeln sanft rot glühender Rechner mag zwar aufgrund des Lichteffektes temporär gut aussehen, aber spätestens wenn der PC bzw. einzelne oder mehrere seiner Bestandteile sich dann ggf. im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auflösen ist dieses ein teures Vergnügen. Man sollte das Übertakten also nicht zwangsläufig bis zum Exzess betreiben.

Für das Betreiben eines übertakteten PCs reicht in der Regel der Standardlüfter nicht aus, hier sollte man auf jeden Fall Geld in einen hochwertigen Kühler bzw. ein entsprechendes Kühlsystem investieren.

Außerdem ist für eine ungehinderte Luftzirkulation / Luftzufuhr im Gehäuse zu sorgen.


Übertakten eines PCs geschieht immer auf eigene Verantwortung / Gefahr

  • für irgendwo gelesene bzw. gehörte Overclocking-Tipps übernimmt niemand die Garantie, dass sie funktionieren bzw. übernimmt auch niemand die Verantwortung, wenn es dadurch zu Schäden am PC kommt
  • Übertaktungen sollten immer in kleinen Einzelschritten vorgenommen werden und dann unter Belastung geprüft werden, bevor man diese dauerhaft übernimmt
  • eine auf dem PC des Kollegen/Freundes durchgeführte und stabil funktionierende Übertaktung muss nicht zwangsläufig auch auf dem eigenen PC funktionieren, da hierbei wahrscheinlich keine Hardware 100%-ig deckungsgleich sein wird - auch unterschiedliche Revisionen (Ausführungen) des Mainboards eines Herstellers können zu verschiedenen Ergebnissen führen
  • baureihenbedingt kann es auch bei gleichen CPUs und Speichermodulen zu unterschiedlichen Übertaktungsergebnissen kommen


Hersteller-Garantie

  • beim Übertakten und Betreiben der PC-Komponenten außerhalb der vorgegebenen Spezifikationen erlischt jede Hersteller-Garantie
  • eine Übertaktung der Komponenten kann durch den Hersteller geprüft und in der Regel auch nachgewiesen werden, dann heißt es "kein Garantiefall - Verschulden des Kunden"
  • oberhalb der Spezifikation betriebene Hardware altert aufgrund der erhöhten Temperatur / Stromzufuhr schneller; also nicht wundern, wenn die eine oder andere Komponente bspw. statt mindestens 3 Jahre Haltbarkeit schon nach 1 Jahr oder weniger nicht mehr funktioniert