Memory Remapping: Unterschied zwischen den Versionen

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Wer seinen [[PC]] mit mehr als 3 [[GB]] aufrüstet, staunt nicht schlecht, wenn er feststellt, dass im [[BIOS]] nur 3 GB angezeigt werden und das [[Betriebssystem|OS]] auch nur 3 GB verwendet. Hier liegt kein Defekt vor, sondern eine Begrenzung.
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Wer seinen [[PC]] mit mehr als 3 [[GB]] aufrüstet, staunt nicht schlecht, wenn er feststellt, dass im [[BIOS]] nur 3 GB angezeigt werden und das [[Betriebssystem|OS]] (Operating System) auch nur 3 GB verwendet. Hier liegt kein Defekt vor, sondern eine Begrenzung.
  
[[PCI]] & [[AGP]]-Karten, sowie der [[IDE-Bus]] sind maximal 32Bit-Busse und kennen somit maximal 32-Bit-Adressen. Das BIOS eines Mainboards reserviert für diese I/O-Geräte einen nicht unerheblichen Teil des Adressraums im 1 GB großen Bereich zwischen 3 GB und 4 GB ("unterhalb von 32Bit"). Den meisten Adressraum zwackt das BIOS für die Grafikkarte ab (oft mehr als 256 MB).
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[[PCI]] & [[AGP]]-Karten, sowie der [[IDE]]-[[Bus]] sind maximal 32Bit-Busse und kennen somit maximal 32-Bit-Adressen. Das BIOS eines Mainboards reserviert für diese I/O-Geräte einen nicht unerheblichen Teil des Adressraums im 1 GB großen Bereich zwischen 3 GB und 4 GB ("unterhalb von 32Bit"). Den meisten Adressraum zwackt das BIOS für die [[Grafikkarte]] ab (oft mehr als 256 MB).
  
D.h. in diesen Speicherbereich blendet das BIOS Ram/Rom ein, welches auf den PCI- und AGP-Karten vorhanden ist; der eigentliche Arbeitsspeicher zwischen 3 GB und 4 GB wird ausgeblendet und liegt somit brach.
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D.h. in diesen Speicherbereich blendet das BIOS [[RAM]]/[[ROM]] ein, welches auf den PCI- und AGP-Karten vorhanden ist; der eigentliche Arbeitsspeicher zwischen 3 GB und 4 GB wird ausgeblendet und liegt somit brach.
  
 
Um den Arbeitsspeicher oberhalb von 3 GB ansprechbar zu machen, wurde ein Trick (Memory Remapping) verwendet, der den fehlenden Teil wieder verfügbar macht.
 
Um den Arbeitsspeicher oberhalb von 3 GB ansprechbar zu machen, wurde ein Trick (Memory Remapping) verwendet, der den fehlenden Teil wieder verfügbar macht.
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Memory Remapping macht nun nichts anderes, als den zuvor vom BIOS ausgeblendeten Speicher oberhalb des 4 GB-Bereiches wieder einzublenden, wobei auch sämtlicher nachfolgender Speicher "nach oben geschoben" wird. Wer also 8 GB in seinem PC hat, dessen Adressraum geht nun bis 9 GB, mit einem Hardware-Einblend-Bereich zwischen 3 GB und 4 GB.
 
Memory Remapping macht nun nichts anderes, als den zuvor vom BIOS ausgeblendeten Speicher oberhalb des 4 GB-Bereiches wieder einzublenden, wobei auch sämtlicher nachfolgender Speicher "nach oben geschoben" wird. Wer also 8 GB in seinem PC hat, dessen Adressraum geht nun bis 9 GB, mit einem Hardware-Einblend-Bereich zwischen 3 GB und 4 GB.
  
Dabei ist Memory Remapping unter einem 32 Bit-OS nur sehr eingeschränkt verwendbar; unter [[64 Bit]]-[[Betriebssystem]]en ist es heute üblich.
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Dabei ist Memory Remapping unter einem 32 Bit-OS nur sehr eingeschränkt verwendbar; unter [[64-Bit]]-[[Betriebssystem]]en ist es heute üblich.
Nutzer von 32 Bit-Desktop-Betriebssystemen haben durch dieses Feature i.A. wenig Nutzen, da ihr Betriebsystem nur 32 Bit-Adressen verwendet, und Ram-Adressen oberhalb 4 GB nicht direkt ansprechen kann. Es werden im BIOS nun 4 statt 3 GB angezeigt. [[Windows]] [[XP]] z.B. zeigt auch nach aktiviertem Memory Remapping nur 3,25 GB an. Und auch Windows [[Vista]] (32Bit) gaukelt einem nun mit aktiviertem Memory Remapping zwar 4 GB vor, kann allerdings ebenfalls nur 3,25 GB nutzen.  
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Nutzer von 32 Bit-Desktop-Betriebssystemen haben durch dieses Feature im Augenblick wenig Nutzen, da ihr Betriebsystem nur 32 Bit-Adressen verwendet, und Ram-Adressen oberhalb 4 GB nicht direkt ansprechen kann. Es werden im BIOS nun 4 statt 3 GB angezeigt. [[Windows]] [[XP]] z.B. zeigt auch nach aktiviertem Memory Remapping nur 3,25 GB an. Und auch Windows [[Vista]] (32Bit) gaukelt einem nun mit aktiviertem Memory Remapping zwar 4 GB vor, kann allerdings ebenfalls nur 3,25 GB nutzen.  
  
Hier hat Microsoft für seine 32 Bit-Desktop-Betriebssysteme (Windows XP, Vista) eine Sperre eingebaut. Erst mit den 32 Bit-Servervarianten sind mit zusätzlich aktiviertem "[[PAE]]" (Physical Address Extension) die vollen 4 GB nutzbar. Ausnahme ist hier Windows [[Server 2003]] Web-Edition, die nur max. 2 GB adressieren kann.
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Hier hat Microsoft für seine 32 Bit-Desktop-Betriebssysteme (Windows XP, Vista) eine Sperre eingebaut. Erst mit den 32 Bit-Servervarianten sind mit zusätzlich aktiviertem "[[PAE]]" ([[Physical Address Extension]]) die vollen 4 GB nutzbar. Ausnahme ist hier [[Windows Server 2003]] Web-Edition, die nur max. 2 GB adressieren kann.
  
 
Einen wirklichen Vorteil von Memory Remapping bleibt somit den 64 Bit-Betriebssystemen vorbehalten.
 
Einen wirklichen Vorteil von Memory Remapping bleibt somit den 64 Bit-Betriebssystemen vorbehalten.

Version vom 16. April 2009, 11:09 Uhr

Memory Remapping

Wer seinen PC mit mehr als 3 GB aufrüstet, staunt nicht schlecht, wenn er feststellt, dass im BIOS nur 3 GB angezeigt werden und das OS (Operating System) auch nur 3 GB verwendet. Hier liegt kein Defekt vor, sondern eine Begrenzung.

PCI & AGP-Karten, sowie der IDE-Bus sind maximal 32Bit-Busse und kennen somit maximal 32-Bit-Adressen. Das BIOS eines Mainboards reserviert für diese I/O-Geräte einen nicht unerheblichen Teil des Adressraums im 1 GB großen Bereich zwischen 3 GB und 4 GB ("unterhalb von 32Bit"). Den meisten Adressraum zwackt das BIOS für die Grafikkarte ab (oft mehr als 256 MB).

D.h. in diesen Speicherbereich blendet das BIOS RAM/ROM ein, welches auf den PCI- und AGP-Karten vorhanden ist; der eigentliche Arbeitsspeicher zwischen 3 GB und 4 GB wird ausgeblendet und liegt somit brach.

Um den Arbeitsspeicher oberhalb von 3 GB ansprechbar zu machen, wurde ein Trick (Memory Remapping) verwendet, der den fehlenden Teil wieder verfügbar macht.

Memory Remapping macht nun nichts anderes, als den zuvor vom BIOS ausgeblendeten Speicher oberhalb des 4 GB-Bereiches wieder einzublenden, wobei auch sämtlicher nachfolgender Speicher "nach oben geschoben" wird. Wer also 8 GB in seinem PC hat, dessen Adressraum geht nun bis 9 GB, mit einem Hardware-Einblend-Bereich zwischen 3 GB und 4 GB.

Dabei ist Memory Remapping unter einem 32 Bit-OS nur sehr eingeschränkt verwendbar; unter 64-Bit-Betriebssystemen ist es heute üblich. Nutzer von 32 Bit-Desktop-Betriebssystemen haben durch dieses Feature im Augenblick wenig Nutzen, da ihr Betriebsystem nur 32 Bit-Adressen verwendet, und Ram-Adressen oberhalb 4 GB nicht direkt ansprechen kann. Es werden im BIOS nun 4 statt 3 GB angezeigt. Windows XP z.B. zeigt auch nach aktiviertem Memory Remapping nur 3,25 GB an. Und auch Windows Vista (32Bit) gaukelt einem nun mit aktiviertem Memory Remapping zwar 4 GB vor, kann allerdings ebenfalls nur 3,25 GB nutzen.

Hier hat Microsoft für seine 32 Bit-Desktop-Betriebssysteme (Windows XP, Vista) eine Sperre eingebaut. Erst mit den 32 Bit-Servervarianten sind mit zusätzlich aktiviertem "PAE" (Physical Address Extension) die vollen 4 GB nutzbar. Ausnahme ist hier Windows Server 2003 Web-Edition, die nur max. 2 GB adressieren kann.

Einen wirklichen Vorteil von Memory Remapping bleibt somit den 64 Bit-Betriebssystemen vorbehalten.

Siehe dazu auch den Artikel Das 4 GB- Problem