Memory Remapping

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Memory Remapping

Wer seinen PC mit mehr als 3 GB aufrüstet, staunt nicht schlecht, wenn er feststellt, dass im BIOS nur 3 GB angezeigt werden. Hier liegt kein Defekt vor, sondern eine Begrenzung oberhalb von 32Bit.

Um den Arbeitsspeicher oberhalb von 3 GB ansprechbar zu machen, wurde ein Trick (Memory Remapping) verwendet, der den fehlenden Teil wieder verfügbar macht. Dabei ist Memory Remapping nicht nur auf 32Bit beschränkt, sondern auch unter 64Bit- Betriebssystemen eine Notwendigkeit.

PCI & AGP-Karten, sowie der IDE-Bus nutzen noch den 32Bit-Bus. Und das BIOS eines Mainboards reserviert für diese I/O-Geräte ein nicht unerheblichen Teil des Arbeitsspeichers unterhalb von 32Bit. Den meisten Speicher zwackt das BIOS für die Grafikkarte ab (mehr als 256MB).

Memory Remapping macht nun nichts anderes, als den zuvor vom BIOS reservierten Speicher oberhalb des 4-GB-Bereiches wieder anzufügen.

Nutzer von 32Bit-Desktop-Betriebssystemen haben allerdings durch dieses Feature nur einen optischen Nutzen. Es werden im BIOS nun 4 statt 3 GB angezeigt. Windows XP z.B. zeigt auch nach aktiviertem Memory Remapping nur 3,25 GB an. Und auch Windows Vista (32Bit) gaukelt einem nun mit aktiviertem Memory Remapping zwar 4GB vor, kann allerdings ebenfalls nur 3,25 GB nutzen.

Hier hat Microsoft für seine 32Bit-Desktop-Betriebssysteme (Windows XP, Vista) eine Sperre eingebaut. Erst mit den 32Bit-Servervarianten sind mit zusätzlich aktiviertem "PAE" (Physical Address Extension) die vollen 4 GB nutzbar. Ausnahme ist hier nur Windows Server 2003 Web-Edition, die nur max. 2 GB adressieren kann.

Einen wirklichen Vorteil von Memory Remapping bleibt somit den 64Bit-Betriebssystemen vorbehalten.

Siehe dazu auch den Artikel Das 4 GB- Problem